Bericht Kirchenkonzert 2015

Traditionell und modern

Musikkapelle Reimlingen sorgt mit „Betlehem“ für musikalischen Höhepunkt

 

In ihrem Kirchenkonzert am Christkönigssonntag zog die Musikkapelle Reimlingen unter der Leitung ihres Dirigenten Karsten Sell die Zuhörer in der Pfarrkirche St. Georg mit sentimentalen wie erhabenen Klängen in ihren Bann und stimmte mit einfühlsam vorgetragenen Werken von Komponisten diverser musikalischen Epochen die Besucher auf die beginnende Advents- und Weihnachtszeit ein.
Zwei Choräle legten den Grundstein für das Konzert in der voll besetzten Kirche: einen der ältesten deutschen Gesänge „Es kommt ein Schiff, geladen“ trug das Orchester den Zuhörern in vier Liedversen mit verschiedenen Verzierungen gekonnt vor. Gefolgt vom Choral „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt“ von Philip Bliss (1838-1876), einem der bekanntesten US-amerikanischen Komponisten von Kirchenliedern, deren Melodien auch aus deutschen Gesangsbüchern bekannt sind. Das Holzregister verstand es hervorragend, die warme Melodie des langsamen Chorals zum markanten Ende durch die Blechbläser zu führen.
Es folgte der zweite Satz aus Philip Sparkes (*1951) „Theatre Music“, der unter dem Titel „Entr’acte“ die Pause zwischen den einzelnen Akten einer Theateraufführung darstellt. Die träumerisch, erhabenen Solostellen wanderten souverän von Flöten- und Saxophonregister hin zu den Trompeten.
Der Höhepunkt des Konzerts war sicher „Bethlehem“ von Kurt Gäble (*1953), ein gemeinsames Stück für Blasorchester, Gesang und Erzähler. Hierfür konnte der Chor „amici musicae“ gewonnen werden, der mittlerweile nunmehr als 20 Jahre besteht und unter der Leitung von Kathrin Thum in sich 24 Mädchen und junge Frauen vereint, die zum Großteil auch in der Musikkapelle Reimlingen mitwirken. Das Stück war eine musikalische Weihnachtsgeschichte, die aus den drei neuzeitlichen populären Liedern „Stern über Bethlehem“, „Kleine Stadt Bethlehem“ und „In der Nacht von Bethlehem“ bestand. Im Mittelpunkt dieser Weihnachtsgeschichte steht das kleine, unscheinbare Dorf Bethlehem, das zur Stätte des göttlichen Wunders wurde, ebenso wie der Stern, der mit seinen hellen Strahlen den Weg weist und die frohe Botschaft verbreitet. Der Komponist lässt ein faszinierendes Bethlehem entstehen, mit dem Musiker, Sängerinnen und Zuhörer eindrucksvoll auf die bevorstehende Weihnachtszeit eingestimmt wurden.
Nach der martialischen Filmmusik „Die Tribute von Panem“ von James Newton Howard (*1951) aus dem Jahr 2012, bot die Musikkapelle ein weiteres musikalisches Highlight aus den USA dar: den Welterfolg „Hotel California“ der Band „The Eagles“ aus dem Jahr 1976.
Jacob de Haan (*1959), einer der populärsten und meistgespielten Blasmusikkomponisten der Gegenwart schuf mit „Concerto d’Amore“ ein Werk, das sowohl Elemente des Barock, Pop und Jazz verbindet. Filigran nahm das Orchester die Zuhörer mit auf die Reise quer durch die verschiedenen Musikrichtungen.
„Land of Hope and Glory“, die bekannte Melodie aus „Pomp and Circumstance March No.1“ von Edward Elgar (1857-1934) schloss das Konzertjahr der Musikkapelle Reimlingen würdevoll ab und sorgte für eine erhabene Stimmung für die nun kommende Adventszeit, ehe zusammen mit den Konzertbesuchern „Macht hoch die Tür“ angestimmt wurde.

Johannes Endmeier

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